Dienstag, 9. März 2010

Foyer

Edda!

Ich sollte nicht hier sitzen. Nicht jetzt. Aber kann ein Krawattenträger als anmutige Emanze unwidersprochen bleiben. Der Frauentag fand im Rathausfoyer statt. Auf der Zeitungsfotografie, die die Tatsache, dass es ihn gab, dokumentierte, sind hier im Westen ausschließlich Frauen zu sehen. Vermeide das Wort n-u-r in diesem Zusammenhang. Eine ist mit einem Kopftuch bekleidet. Bildunterzeile musste genügen. Kein Bericht. Ich habe Anna zur Schule gebracht, das tue ich sonst nicht, sie hat den Zug verpasst, man hat sie mehrfach ermahnt, ein weiteres Mal wollte ich ihr ersparen. Auf dem Rückweg scherte ich zügig aus, um nicht hinter einem auf der rechten Spur parkenden Lieferwagen anhalten zu müssen. Der Fahrer neben mir sah tadelnd herüber, warum so eilig, bis er merkte, dass er nicht vorausschauend genug gewesen war, bremste, stehen blieb, ich zog vorbei, spürte Freude, übe mich darin, Automatismen zu vermeiden.
Dir hätte ich den Preis gegönnt. Du wärst übrigens dann die zweite Frau, die ich kenne, der man Ähnlichkeit mit S.B. zuspricht. Ich finde nicht, dass es zutrifft. Oder doch. Von Tanjas Schönheitswettbewerb weiß ich nichts. Erzähl mir mehr. Es passt nicht ins Bild.
Die Bilder verlieren an Schärfe. Die Ränder verschwimmen, zuweilen zerfließt das Innere. Auch. Oskar brütet etwas aus. Davon später. Ich muss mich um andere Dinge kümmern.
So long
Daphne

frauentag

Berlin, 8.3.2010
Daphne, liebe

Da bist Du, happy Frauentag. Feierst Du das in good old western Germany? Hier wird gefeiert, in einer Eckkneipe, die es schon sehr lange gibt, hier wird der Titel „anmutigste Emanze“ verliehen (ich trinke Wein), nominiert sind ausschließlich Männer, die sich anschließend beschweren. Weil sie es nicht ernst nehmen können. Ich hätte den Preis gern bekommen, schade, dass ich kein Mann bin, dachte ich. Der Mann, der gewann (eine Krawatte), wird gefragt: „wie fühlen Sie sich. Wie verbinden Sie Anmut mit Emanzipation“. Er sagt: das steckt in mir drin. Applaus.
Gute Nacht, Daphne. Gut, dass Du Dich rührst. – edda
Ps. Meine Mutter heimste den 2. Preis eines Schönheitswettbewerbs an einem Urlaubsort ein. Ich fand das toll. Wusstest Du das. Grüß Oskar. (Findest Du, ich sehe Sandra Bullock ähnlich? Einer sagte das mal.)

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