there is a difference between knowing the path and walking the path
Berlin, 7. April 2010
hey Daphne...
kannst Du Kaffeesatz oder Handlinien lesen. Was tun. Rettung setzt Verlorenheit voraus, schreibt einer in der Zeitung. Aber das postmoderne Pack kann das nicht verstehen, „cool, nicht festgelegt, gelassen und dezentriert“, da fehlt die Tiefe. – Meint der mich? – Das Böse, die Erlösung und die Zerstörungslust brauchen Tiefe Tiefe Tiefe. Jaja. Zu abgeklärt, um ein Dorf in Brand zu stecken. So so. Wohl eher ein ästhetisches Problem, nicht? Der Autor empfiehlt Kafka, Beckett, zur Tiefen-Impfung. Ich stecke lieber kein Dorf in Brand und weigere mich, literaturfähig zu sein. Oder nur für bestimmte Sorten Belletristik, die auf den richtungslosen Nie-Ankommern rumhackt. Wie das in Spanien wär, „paar Wochen“. Ich stell’s mir vor und nenn es Konjunktiv. Du sagst, es gibt kein ungelebtes Leben?, sorry, das steckt tief in mir drin. Ich bade in der Möglichkeit. Der Konjunktiv stattet meinen Realitätssinn aus. Was sollte ich in Spanien tun? Kochen, Sex, in Sonne baden, Sprache lernen. Die Spanier haben keinen Konjunktiv I im Programm. Hm. Ist das jetzt der erste Schritt zur lebenslangen Liebe oder der erste Schritt in die Lebensfalle: Er macht Geld, sie sich hübsch und die Kinder.
Muss Chu-Han mal sagen, dass ich gar keine Kinder will. Mal gucken. Vielleicht fällt dem dann ein, dass er seiner Cousine ausm Baskenland versprochen ist. Längst.
Ich glaube, ich will nicht. Tschann hat kaum Humor und kann nicht alleine sein. Sein Subjonctif heißt „take it or leave it, baby“, ich komme mir wie ein Test-Fall vor, springtse oder springtse nicht. Né. So verliebt bin ich nicht, das bloße Abenteuer wäre zweckdienlich. Danke fürs Zuhörn. Das mit der Pathosgeste musst Du mir erklären, wenn ich anfange rumzujammern, dass ich nicht aus dem Vollen schöpfe. Ich – werde –nicht – jammern. Und wollte mich sowieso nicht verlieben. In Hu-Hann, seinen Absichten oder hemdsärmeligen Wünschen hab ich mich offenbar getäuscht, so viel zu meinem Möglichkeitssinn. Alles ein Mist. Ich verlange den Optativ.
olé, edda.
hey Daphne...
kannst Du Kaffeesatz oder Handlinien lesen. Was tun. Rettung setzt Verlorenheit voraus, schreibt einer in der Zeitung. Aber das postmoderne Pack kann das nicht verstehen, „cool, nicht festgelegt, gelassen und dezentriert“, da fehlt die Tiefe. – Meint der mich? – Das Böse, die Erlösung und die Zerstörungslust brauchen Tiefe Tiefe Tiefe. Jaja. Zu abgeklärt, um ein Dorf in Brand zu stecken. So so. Wohl eher ein ästhetisches Problem, nicht? Der Autor empfiehlt Kafka, Beckett, zur Tiefen-Impfung. Ich stecke lieber kein Dorf in Brand und weigere mich, literaturfähig zu sein. Oder nur für bestimmte Sorten Belletristik, die auf den richtungslosen Nie-Ankommern rumhackt. Wie das in Spanien wär, „paar Wochen“. Ich stell’s mir vor und nenn es Konjunktiv. Du sagst, es gibt kein ungelebtes Leben?, sorry, das steckt tief in mir drin. Ich bade in der Möglichkeit. Der Konjunktiv stattet meinen Realitätssinn aus. Was sollte ich in Spanien tun? Kochen, Sex, in Sonne baden, Sprache lernen. Die Spanier haben keinen Konjunktiv I im Programm. Hm. Ist das jetzt der erste Schritt zur lebenslangen Liebe oder der erste Schritt in die Lebensfalle: Er macht Geld, sie sich hübsch und die Kinder.
Muss Chu-Han mal sagen, dass ich gar keine Kinder will. Mal gucken. Vielleicht fällt dem dann ein, dass er seiner Cousine ausm Baskenland versprochen ist. Längst.
Ich glaube, ich will nicht. Tschann hat kaum Humor und kann nicht alleine sein. Sein Subjonctif heißt „take it or leave it, baby“, ich komme mir wie ein Test-Fall vor, springtse oder springtse nicht. Né. So verliebt bin ich nicht, das bloße Abenteuer wäre zweckdienlich. Danke fürs Zuhörn. Das mit der Pathosgeste musst Du mir erklären, wenn ich anfange rumzujammern, dass ich nicht aus dem Vollen schöpfe. Ich – werde –nicht – jammern. Und wollte mich sowieso nicht verlieben. In Hu-Hann, seinen Absichten oder hemdsärmeligen Wünschen hab ich mich offenbar getäuscht, so viel zu meinem Möglichkeitssinn. Alles ein Mist. Ich verlange den Optativ.
olé, edda.
edda b. - 7. Apr, 17:03